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Was Kitas in Bayern brauchen – die „Big Five“ fürs Gelingen

|   AktuellesPressemeldung

Vom 25.-26. Oktober 2023 findet in Nürnberg die Fachmesse der Sozialwirtschaft „ConSozial“ statt. Hier trifft sich die Sozialbranche von Pflege bis hin zu Kita. Welche Rahmenbedingungen Kitas heute brauchen stellte evKITA-Vorständin Christiane Münderlein auf dem Kita-Kongress der ConSozial vor.

(Nürnberg, 26.10.2023) Aktuelle Veröffentlichungen, wie z.B. das kürzlich veröffentlichte Bertelsmann-Fachkräftebarometer, beschreiben die Entwicklungen im Kita-Bereich als eine der größten wirtschaftlichen Expansionsgeschichten Deutschlands. Der quantitative Ausbau der Kitas schreitet weiter voran, allein die Anzahl der in Kitas tätigen Personen ist in den letzten zehn Jahren um mehr als 50% gestiegen. Zeitgleich zum quantitativen Wachstum verändern sich auch die Erwartungen an Pädagogik und Qualität.

Auf dem Kita-Kongress der ConSozial stellte Christiane Münderlein, Vorständin Bildung und Soziales beim Evangelischen KITA-Verband Bayern, die „Big Five“ der Rahmenbedingungen vor, die es deutschlandweit braucht, damit Kitas die in sie gesetzten Erwartungen auch erfüllen können:

  1. Eine gute, an wissenschaftlichen Standards orientierte Fachkraft-Kind-Relation wird bei allen Trägerorganisationen umgesetzt und verlässlich finanziert.
    Es kann nicht angehen, dass z.B. in Bayern nur 60% der Betriebskosten einer Kita gesetzlich geregelt sind und die weitere Finanzierung vor allem vom Verhandlungsgeschick des Trägers oder der Finanzkraft der Kommune abhängt. Es braucht eine verlässliche Finanzierung. Wichtig ist aber nicht nur die Menge der Fachkräfte, sondern auch ihre gute Qualifizierung.
     
  2. Für die Gestaltung professioneller pädagogischer Arbeit wird für alle Fachkräfte genügend mittelbare Arbeitszeit zur Verfügung gestellt.
    Gerade in der Zeit nach Corona wurde vieles zusätzlich geleistet und dies wird mit steigendem Fachkraftmangel noch verschärft. An den Zeiten für Vorbereitung, Team-, Eltern- und Netzwerkarbeit darf dauerhaft nicht gespart werden.
     
  3. Fort- und Weiterbildungen stehen allen Mitarbeitenden in ausreichendem Umfang und mit den aktuellen Herausforderungen entsprechenden Angebotsformen zur Verfügung. Sie sind in der Finanzierung von Kitas fest verankert.
    Auch bei akutem Personalmangel müssen diese Zeiten verlässlich zur Verfügung stehen.
     
  4. Leitungen von Kindertageseinrichtungen haben für Personal- und Betriebsführung sowie pädagogisch-konzeptionelle und sozialräumliche Arbeit genügend zeitliche und finanzielle Ressourcen.
    An diesem Punkt hat sich in den letzten 5 Jahren viel getan. Dennoch ist auch hier Bayern immer noch Schlusslicht. Gerade in den kleineren Einrichtungen lassen sich derzeit die wissenschaftlich empfohlenen Leitungszeiten nicht verwirklichen. Hier muss nachgesteuert werden.
     
  5. Kitas und ihre Träger werden an allen Orten durch ein professionelles und fachlich exzellentes Beratungssystem unterstützt; Jede Kita hat einen gesetzlich geregelten Anspruch auf Fachberatung.
    Beim Blick in die Ausbaudynamik, den Fachkraftmangel und veränderte pädagogische Herausforderungen ist offensichtlich – ohne Beratung von außen geht es nicht!

Die Kita ist der erste institutionelle Bildungsort. Diesen müssen wir so ausstatten, dass Kinder mit all ihren Bedürfnissen einen guten Rahmen zum Großwerden finden. Dafür braucht es unsere gemeinsame Anstrengung und politische Einflussnahme“, so das abschießende Plädoyer von Christiane Münderlein.

Aktuell vertritt der evKITA rund 750 Träger. Derzeit bieten evangelische Kitas bayernweit mehr als 106.000 Plätze für Kinder in ca. 1.500 Einrichtungen an. Der evKITA vertritt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, das Diakonische Werk Bayern und seine Mitglieder in allen Fragen, die Tageseinrichtungen und Tagespflege für Kinder betreffen.


Die Pressemitteilung finden Sie hier als pdf-Datei zum Download

 

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