Pressemitteilung
(Nürnberg,19.09.2019) Jedes Kind hat das Recht auf eine gute Betreuung und damit auf eine gute Kita-Zeit. So lautet das diesjährige Motto der evangelischen Kitas in Deutschland zum Welt-kindertag. Und so steht es auch in der UN-Kinderrechtskonvention, die vor 30 Jahren beschlossen wurde. Dazu gehören die persönliche Zuwendung genauso wie geeignete Lern- und Entwicklungsangebote sowie hohe Qualitätsstandards, die immer wieder angepasst und weiterentwickelt werden müssen.
„Für Kinder ist das Erleben von Selbstwirksamkeit besonders wichtig: Werden ihre Bedürfnisse ernst genommen, können sie ihren Alltag mitbestimmen? Lernen Sie, ihre Meinung zu äußern und zu vertreten? Dürfen sie sich in ihrem Tempo entwickeln? Dazu braucht es Zeit für Beobachtung und Gespräche und das wiederum bedeutet, dass Kitas ausreichend und gut ausgebildetes Personal zur Verfügung haben müssen“, so Christiane Münderlein, Vorständin des Evangelischen KITA-Verbandes Bayern (evKITA) für Bildung und Soziales.
Deshalb setze sich der Verband auf politischer Ebene auch nachdrücklich für mehr Qualität ein. Das betrifft nicht nur die Verbesserung von Rahmenbedingungen für Kita-Mitarbeitende wie z.B. die Verbesserung des Personalschlüssels sowie die Stärkung von Leitungen sondern auch die Aus- und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften. Zur Fachkräfteoffensive gehören eine leistungsgerechte Bezahlung sowie eine generelle Ausbildungsvergütung.
„Bisher sind in diesen Bereichen aber keine ausreichenden Maß-nahmen von Seiten der Bayerischen Staatsregierung erfolgt. Man hat hier den Fokus v.a. auf die Beitragsentlastung der Kindergar-tenzeit gesetzt. Obwohl anders angekündigt wird nun die Hälfte der Mittel aus dem „Gute-Kita-Gesetz“ vom Bund zur Refinanzie-rung der Beitragsbezuschussung verwendet und nicht in die Qua-lität gesteckt“, merkt Münderlein an.
Der evKITA ist davon überzeugt, dass es zunächst einmal dringend erforderlich sei, das Augenmerk v.a. auf die Stärkung der Kita-Leitungen zu legen. Denn diese spielten eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung der Qualität in den Einrichtungen. Bisher habe die Bayerische Staatsregierung Maßnahmen dazu nur als Richtlinie geplant. Betrachte man den derzeit geplanten Mitteleinsatz aus dem ‚Gute-Kita-Gesetz‘, so sei sogar zu erwarten, dass zumindest im Jahr 2020 die Förderung nicht für alle Kitas ausreichen wird.
„Deshalb fordern wir, dass ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit alle Einrichtungen von der Förderung prof-tieren können. Um alle Kita-Leitungen und ihre Teams spürbar zu entlasten, empfehlen wir, dass jede Einrichtung eine Sockelfinanzierung von 20.000 EUR sowie eine ergänzende kindbezogene Förderung erhält. Um eine dauerhafte Finanzierung zu gewährleisten, muss zudem die Stärkung der Kita-Leitungen als gesetzliche Maßnahme im BayKiBiG verankert werden“, so Münderlein weiter.
Aktuell vertritt der evKITA ca. 800 Träger. Derzeit bieten evangelischen Kitas bay-ernweit rund 92.000 Plätze in ca. 1450 Einrichtungen an. Der Verband vertritt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, das Diakonische Werk Bayern und seine Mitglieder in allen Fragen, die Tageseinrichtungen und Tagespflege für Kinder betreffen.
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