(Nürnberg 29.04.2020) Der Evangelische KITA-Verband Bayern (evKITA) begrüßt den Beschluss der Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder (JFMK) vom 28.04.2020, in den kommenden Wochen und Monaten einen behutsamen Wiedereinstieg in die Kindertagesbetreuung in vier Phasen zu ermöglichen.
„Es ist gut, dass hier die Belange der kleinen Kinder und Familien in den Blick genommen werden – die in den ersten Wochen der Corona-Pandemie hintenanstanden – und dabei nicht der Gesundheitsschutz aus dem Blickfeld gerät.“ kommentiert Christiane Münderlein, Vorständin Bildung und Soziales bei evKITA.
Es sei allerdings nötig, auch die Mitarbeitenden im Blick zu haben: „Als Verband ist es uns wichtig, dass die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz stärker bedacht werden. Wir sehen in den Kitas, dass die üblichen Regeln wie Abstand halten und Maske tragen nicht greifen. Daher begrüßen wir, wenn jetzt – wie von Ministerpräsident Söder angekündigt – verstärkt untersucht wird, wie hoch das Ansteckungsrisiko für und durch Kinder wirklich ist. Bisher gab es hierzu kaum handfeste Informationen“.
„Im Moment sehen wir als wichtigste Maßnahme, kleine beständige Gruppen zu bilden, die auch jeweils den gleichen Raum nutzen. Im Laufe der Zeit, wenn sich die Ersten an die neuen Umgangsformen und Regeln gewöhnt haben, sind vielleicht auch größere Gruppen möglich.“, so Münderlein. „Wir begrüßen ausdrücklich den Plan, nach jeder Phase der Kita-Öffnung genau zu untersuchen, wie der Einfluss auf das Infektionsgeschehen ist.“
Wie viele Kinder unter diesen Bedingungen aufgenommen werden könnten, so die Vorständin, hinge vom Platz in der Kita ab. Schon jetzt zeichne sich bei kleineren Einrichtungen ab, dass womöglich nicht genug Räume zur Verfügung stehen. Zudem hätten nicht alle Kitas einen Außenbereich als Ausweichmöglichkeit. Die Möglichkeiten der Betreuung würden auch dadurch bestimmt, wie viele Mitarbeitende zur Verfügung stehen. Von diesen Rahmenbedingungen hinge es auch ab, ob eine weitere Öffnung der Kita verantwortet werden könne. „Wir haben den Eindruck, dass es ratsam wäre, das Expertengremium des Freistaates Bayern um die Trägerperspektive zu erweitern,“ stellt Münderlein fest.
Der evKITA begrüßt es, dass weitergehende kreative Lösungsmöglichkeiten diskutiert werden, z.B. wie familiäre Betreuungsformen erlaubt werden können, die Kindern ein kleines Maß sozialer Kontakte ermöglichen und die deren Eltern entlasten.
„Wir danken an dieser Stelle den Mitarbeitenden vor Ort und den Trägern für ihr Engagement und die Bereitschaft, nach angemessenen Lösungen suchen und diese umzusetzen. Wir begrüßen, mit welchem Einsatz die Mitarbeitenden im StMAS und die Verantwortlichen in der Politik agieren und nach den ersten Krisenmaßnahmen nun die Bedürfnisse von Kindern, Eltern und auch Mitarbeitenden in den Blick nehmen,“ schließt Münderlein.
Aktuell vertritt der evKITA 800 Träger. Derzeit bieten evangelische Kitas bayernweit rund 92.000 Plätze in ca. 1.450 Einrichtungen an. Er vertritt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, das Diakonische Werk Bayern und seine Mitglieder in allen Fragen, die Tageseinrichtungen und Tagespflege für Kinder betreffen.
Die Pressemitteilung als pdf-Datei zum download
Zum Weiterlesen hier der Beschluss der JFMK: