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Was Kinder in Zukunft brauchen – Zur Bedeutung der frühen Bildung

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Kinder, die heute in eine Kita gehen, werden bei einer angenommenen Lebenserwartung von 80 Jahren auch im Jahr 2104 noch leben. Wie wird unsere Welt dann aussehen?

Klimawandel, Kriege, Pandemien, künstliche Intelligenz sind nur einige Parameter. Unsere Welt wird im Jahr 2100 deutlich anders sein, und wir können davon ausgehen, dass sie mehr von Krisen und Veränderungen geprägt sein wird, als dies unsere Generation erlebt hat. Die Art und Weise, wie Menschen in den nächsten 80 Jahren mit Veränderungen umgehen, ob sie den Kopf in den Sand stecken oder notwendige Veränderungen konsequent angehen und Innovationen entwickeln, darüber entscheiden wir heute mit der frühen Bildung. 

Aus der Lernforschung wissen wir, dass die Art, wie Menschen ein ganzes Leben lang in die Welt schauen, also wie Menschen sich selbst als Teil dieser Gesellschaft sehen und wie sie Einfluss nehmen können, ganz entscheidend in den ersten sechs Lebensjahren geprägt wird. 

Ein zehnjähriges Kind hat ein relativ gesichertes Bild von sich selbst in dieser Welt - ein Neugeborenes hingegen kaum. Also haben wir mit Familie, Kita und (Ganztags-)Grundschule/Hort drei Bildungsorte, die ganz entscheidend dabei sind, Kindern das Gefühl zu geben: »Egal was da kommt, egal welche Veränderung auf uns zukommt, wir können damit umgehen. Ich kann das, ich kriege das hin.« 

Die fundamentale Bedeutung der frühkindlichen Bildung 

Kinder benötigen, wie wir Erwachsenen, die Fähigkeit, mit Veränderung konstruktiv umgehen zu können. Darum müssen sie schon in der Kita Situationen erleben, in denen sie ihren Fragen, dem, was für sie wichtig ist, nachgehen können. Sie müssen Selbstwirksamkeit erfahren, indem sie Einfluss haben und Dinge verändern können, und sie müssen sich in einer Gruppe von Kindern geborgen fühlen. 

Es ist nicht nur die Haltung, die Einstellung zu sich und der Welt, die sich früh entwickelt. Überhaupt lernen Menschen in ihrem ganzen Leben nie wieder so viel wie in den ersten drei bis vier Lebensjahren. Viele Synapsenverbindungen im Gehirn strukturieren sich durch den Einfluss dessen, was Kinder erleben. Also ist es nicht egal, was sie an ihren Bildungsorten erleben, wahrnehmen und verarbeiten - denn das hinterlässt Spuren im Gehirn und in der Seele eines Kindes. Spuren, die letztlich die Basis dafür sind, dass nächste Lernschritte sich entwickeln können. Wir legen also in der frühen Bildung die entscheidenden Grundlagen für ein gelingendes Leben und ein erfolgreiches Lernen. 

Wenn man betrachtet, welchen Beitrag die Kita leistet, wird klar, dass es sich um beeindruckende Leistungen handelt. Die Kita ermöglicht, 

  • dass die Kinder mit sich und anderen zurechtkommen;
  • dass sie sich ausdrücken können: sprachlich, nonverbal und kreativ;
  • dass sie die Welt entdecken und erforschen können; 

Was in den weiteren Bildungseinrichtungen folgt, ist Vertiefung und Verfeinerung.

Christiane Münderlein, 
Vorständin Bildung und Soziales

 

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