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"Vom Hausmeister bis zur pädagogischen Fachkraft - wir haben alle schnell digital fit gemacht!"

|   Pädagogische PraxisAktuelles

Alexandra Bohl, Leiterin der Coburger Kita Schloss Falkenegg, erzählt vom veränderten Alltag in ihrer Einrichtung.

"Als ob ich es geahnt hätte - bereits vor ein paar Jahren habe ich mich verstärkt darum gekümmert, eine gut funktionierende Webseite zu gestalten und den Papierverschleiß durch ausgedruckte Infobriefe und Mitteilungen an die Eltern auf ein absolutes Minimum zu beschränken. So habe ich damals einen kleinen Software-Anbieter gefunden, der eine Art Eltern-Newsletter entwickelt hat. Der hat sich inzwischen als wahrer Segen herausgestellt. Im Unterschied zu der normalen Mail kann über dieses System sehr viel organisiert werden - ganz ohne Zettelwirtschaft: Rückmeldungen werden z. B. automatisch erfasst und sortiert. Und datenschutzrechtlich haben wir damit auch kein Problem, denn die Software ist DSGVO-konform und der Server steht in Deutschland."

Einfach selber machen - das ist in vielen Bereichen Frau Bohls Devise. Sei es die Homepage oder die digitale Form des Kita-Kommunikation. Nachdem die Betretungsverbote ausgesprochen wurden, hat sie sofort zwei geschützte Bereiche auf der Homepage eingerichtet: einen für Eltern und Kinder und einen weiteren für ihre Mitarbeitenden. So sind alle seit dem Betretungsverbot in Kontakt und können schnell und strukturiert mit den nötigen Informationen versorgt werden.  Selbst die Putzkraft und der Hausmeister wurden mit E-Mailadressen und entsprechenden Zugängen bestückt und eingewiesen, damit auch sie über alle Vorgänge Bescheid wissen. 

"Wir haben uns für unsere Eltern und Kinder viel einfallen lassen. In dem Eltern-Kinder-Bereich auf unserer Homepage haben wir z. B. kleine Videos hochgeladen, in denen Mitarbeiterinnen Märchen oder auch selbsterfundene Geschichten erzählen. Auch unser Kita-Therapie-Hund lässt in kleinen Videoclips die Kinder grüßen."

Trotz aller Unsicherheiten, Veränderungen und offener Fragen - Frau Bohl kann den aktuellen Umständen durchaus auch eine positive Seite abgewinnen. Denn im stressigen Arbeitsalltag in der Vor-Corona-Zeit ist doch vieles liegen geblieben. Nun besteht die Chance dies aufzuarbeiten, aufzuräumen, zu reparieren etc. Besonders schön findet sie das Engagement ihrer Mitarbeiterinnen, sich persönlich weiterzubilden. Die Themen werden unter den Kolleginnen aufgeteilt und jede schreibt eine kurze Zusammenfassung für alle anderen. Das wird dann im Mitarbeitendenbereich der Homepage hochgeladen und kann so von allen gelesen und diskutiert werden. 

"Es klingt vielleicht ein bisschen merkwürdig, aber ich halte diese Tage auch für eine einmalige Chance, sich vielen Dingen zu widmen, für die es im normalen Betrieb einfach nicht genug Zeit gibt. Das betrifft sowohl pädagogische Themen als auch administrative Bereiche als auch ganz banal 'Keller-aufräumen'. Ich freue mich auch besonders darüber, dass ich teamintern alle Kolleginnen dazu motivieren konnte, sich mit den technischen Gegebenheiten unserer Homepage und des Newsletters vertraut zu machen. Bisher gab es nie den Raum dafür und jetzt kann ich auch hier Arbeit abgeben. Das ist eine enorme Hilfe."

Vier Wochen Betretungsverbot  - eine Bilanz bis hierher zu ziehen ist schwer möglich, aber die Motivation hochzuhalten und das Beste aus der Situation zu machen, scheint im Schloss Falkenegg ungebrochen. Frau Bohl erzählt stolz davon, wie dankbar die Eltern für das Engagement des gesamten Kita-Teams sind, wie groß die Freude der Kinder ist, wenn ein neues Video hochgeladen wurde  - dass eben alle an einem Strang ziehen! Und das liegt nicht zuletzt daran, dass Frau Bohl schon lange vor der Krise einfach mal gemacht hat - nämlich sich um eine digitale Form der Kommunikation gekümmert und etabliert hat. 

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