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Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur mit Superkräften? Nein, mit verlässlicher Kita!

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(Nürnberg, 14. Mai 2025) Anlässlich des Internationalen Tags der Familie am 15.05.2025 macht der Evangelische KITA-Verband Bayern (evKITA) auf die alltäglichen Herausforderungen aufmerksam, mit denen Familien in Bayern konfrontiert sind. Insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibt für viele Eltern ein Balanceakt. Die Qualität und Verlässlichkeit der frühkindlichen Bildung spielt dabei eine Schlüsselrolle.

„Familien tragen viel – emotional, organisatorisch und finanziell“, betont Christiane Münderlein, Vorständin Bildung und Soziales des Verbands. „Was Eltern brauchen, ist kein weiteres Lippenbekenntnis zur Familienfreundlichkeit, sondern solide Strukturen, die ihnen im Alltag wirklich helfen.“ Dazu gehöre vor allem eine verlässliche, qualitativ hochwertige und auskömmlich finanzierte Kindertagesbetreuung.

In vielen Regionen sei jedoch das Gegenteil der Fall. Fehlende Vertretungskräfte, nicht besetzte Stellen und hohe Belastungen im pädagogischen Personal führen dazu, dass Gruppen geschlossen werden müssen oder die Öffnungszeiten eingeschränkt werden. Familien müssen diese Ausfälle auffangen – und das funktioniert häufig nur noch, weil Großeltern in der Nähe sind.

„Wo keine Springerkräfte eingeplant sind, helfen am Ende oft nur Oma und Opa. Doch nicht jede Familie hat diese Ressource“, so Münderlein. „Das darf kein Systemprinzip sein – Betreuung muss planbar und verlässlich sein, unabhängig vom Wohnort oder vom sozialen Netzwerk der Familie.“

Der Evangelische KITA-Verband Bayern begrüßt zwar, dass politisch entschieden wurde, stärker in die Infrastruktur zu investieren. Doch in der Praxis ist davon noch wenig zu spüren. „Die Familien vor Ort fragen sich: Wann kommt das Geld endlich in den Kitas an? Wann werden Stellen geschaffen, Räume gebaut, Arbeitsbedingungen verbessert?“

„Frühkindliche Bildung ist mehr als Aufbewahrung – sie ist ein zentraler Baustein für Bildungsgerechtigkeit, aber auch für das Wohlergehen der ganzen Familie“, unterstreicht Münderlein. „Wenn wir den Internationalen Tag der Familie ernst nehmen, müssen wir die Bedürfnisse von Eltern und Kindern ins Zentrum rücken – nicht nur in Sonntagsreden, sondern in konkretem Handeln.“

Der Evangelische KITA-Verband Bayern fordert daher: Eine bayernweit verlässliche, bedarfsgerechte und auskömmliche Finanzierung der Kindertagesbetreuung. Denn nur so können Kitas ihre Rolle als tragende Säule für Familien wirklich erfüllen – und Eltern die Sicherheit geben, dass sie sich nicht zwischen Familie und Beruf zerreißen müssen.
 

Aktuell vertritt der evKITA rund 700 Träger. Derzeit bieten evangelische Kitas bayernweit mehr als 110.000 Plätze für Kinder in ca. 1.600 Einrichtungen an. Der evKITA vertritt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, das Diakonische Werk Bayern und seine Mitglieder in allen Fragen, die Tageseinrichtungen und Tagespflege für Kinder betreffen.


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