„Wenn man es nicht schafft zu planen, plant man, es nicht zu schaffen.“
(Benjamin Franklin)
Die Komplexität der Herausforderungen einer bestmöglichen Bildung für alle Kinder und die Fülle der Aufgaben in Kitas verlangen Führungsverantwortlichen und Mitarbeitenden in Kitas vieles ab.
Eine gute und langfristige Planung oder Jahresplanung kann ein Schlüssel dafür sein, sich gezielt Entlastung zu schaffen.
Eine differenzierte Analyse und Reflexion des vergangenen Kita-Jahres stellt eine wertvolle Basis für eine Jahresplanung dar.
Mögliche Reflexionsfragen mit Blick auf die Erwachsenen:
- Was ist uns gut gelungen?
- Wo und wie konnten wir gut agieren?
- Wo konnten wir nur reagieren und weshalb?
- Gab es Zeiten, in denen besonders viele Aufgaben zusammenkamen? Wenn ja, welche Aufgaben waren das und welche Ursachen gibt es dafür?
- Welche Faktoren und Einflüsse von außen haben Stress und Belastungen ausgelöst?
- Welche Faktoren haben intern Stress und Belastungen begünstigt?
- Welche Stressoren sind beeinflussbar, welche nicht?
- Was wollen wir uns bewahren?
- Was war zu viel?
- …
Die Ergebnisse der differenzierten Reflexion des Vorjahres stellen eine wichtige Basis für die anstehende Jahresplanung dar.
Bei allem, was Sie (für das kommende Kitajahr) planen, können Sie folgende Entlastungsfragen zur Hilfe nehmen:
Warum tun wir das überhaupt?
Wozu tun wir das überhaupt?
Wenn Sie hierfür keine überzeugenden Antworten finden, kein klares Ziel im Sinne Ihres Auftrages definieren können: Streichen!
Warum ich?
Wenn Sie diese Frage nicht eindeutig beantworten können: Delegieren!
Warum tun wir es so?
Muss das was Sie tun wollen genau so getan werden oder gibt es alternative Möglichkeiten? Wenn ja: Verändern!
Warum tun wir das zu diesem Zeitpunkt?
Wenn die Aufgabe wichtig ist aber zu diesem Zeitpunkt Belastungen begünstigt: Terminieren!
Mögliche Reflexionsfragen, die die Perspektive der Kinder im Blick haben:
Welchen (Mehr-)Wert hat das was Sie tun für die Kinder?
Worin genau liegt dieser Mehrwert?
Wie bzw. wodurch erreichen Sie diesen Mehrwert?
Weitere Ideen und Gedanken, die Ihnen bei der Jahresplanung hilfreich sein könnten:
- Ziele klar formulieren, (z. B.: Was sind die Ziele einer bestimmten Veranstaltung?),
- Gewohnheiten kritisch reflektieren,
- Jahresplanung visualisieren,
- Prioritäten setzen,
- mit Kalender arbeiten,
- Rückwärtsplanung,
- Puffer in der Planung berücksichtigen,
- Nein sagen
- …
Mit dem PQB Qualitätskompass kann man den Bezug einer differenzierten Planung zu gelingenden Interaktionsprozessen herstellen - z. B. im Blickwinkel IV beim Merkmal 241: „Die pädagogische Kraft erledigt vorbereitende Tätigkeiten so, dass die Zeit für Interaktionsprozesse mit Kindern im Vordergrund steht.“
Gute und zuverlässige Planung kann Entlastung schaffen und dadurch gelingende Interaktionen mit Kindern positiv beeinflussen, wenn
- zum einen weniger (zusätzliche) mittelbare Tätigkeiten anfallen (z. B. Organisation von Festen und Veranstaltungen, Basteln von Geburtstagkarten…)
- zum anderen vorhersehbare Zusatzaufgaben (z. B. Elterngespräche) inklusive Zeitpuffer und Ressourcen für die Vor- und Nachbereitung eingeplant sind und somit Tätigkeiten in letzter Minute vermieden werden
Vielleicht entdecken Sie bei Ihrer Reflexion, Traditionen und Rituale, deren Sinn im „Dunkel der Geschichte“ verborgen zu sein scheint?
Wenn Sie wissen möchten, was dies mit einer „angebundenen Katze“ zu tun haben könnte, lesen Sie gerne diese Geschichte.
Der Beitrag wurde verfasst von Michael Heller, PQB beim evKITA.
Dieser kurze Impuls soll Ihnen einen konkreten Eindruck vermitteln, an welchen Themen und mit welchen Methoden Sie mit Ihrer/m PQB arbeiten können.
Anmeldung für PQB:
https://tms.aloom.de/antrag-auf-pqb/
Weitere Informationen zu PQB
https://www.evkita-bayern.de/beratung/paedagogische-qualitaetsbegleitung-pqb
Dieses Projekt wird aus den Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit, Familie und Soziales gefördert.