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Interne Organisationsentwicklung im evKITA – „Sehnsucht nach Theologie“

|   BeratungPädagogische PraxisAktuelles

Wie kann pädagogisches Erfahrungswissen mit theologischen Gedanken verknüpft und somit das Denken insgesamt erweitert werden? Kann die Theologie neben dem pädagogischen Hintergrund eine zusätzliche Orientierung bieten? Unter dem Stichwort „Pädagogik trifft Theologie“ bietet der evKITA interne Impulsveranstaltungen für alle Mitarbeitenden an.

Pädagogische und Theologische Perspektiven beleuchten und zusammenbringen

„Gerade in turbulenten Zeiten braucht es immer wieder eine eigene Ist-Stand-Analyse, sowie einen Blick ins Weite, um daraufhin die nächsten eigenen Handlungsschritte zu eruieren: Wo stehe ich gerade? Wo wollen wir als evKITA eigentlich hin? Wie kann ich, z.B. als Berater*in, aus meiner Rolle heraus die Menschen um mich herum ganz konkret unterstützen? Theologie kann helfen, (neue) Orientierungspunkte zu finden, um damit aktuellen Herausforderungen zu begegnen,“ so Cornelia Blendinger, Leitung der Stabsstelle Innovation und Organisationsentwicklung beim Evangelischen KITA-Verband Bayern.

 

„Macht und Ohnmacht“ – Eine Spurensuche in Pädagogik und Theologie

Ende März fand der Online-Termin von „Pädagogik trifft Theologie“ zum Thema „Macht und Ohnmacht“ statt. Als Gast und Interviewpartner war Herr Hendrik Meyer Magister aus der Evangelischen Akademie in Tutzing eingeladen. Der Theologe und Historiker leitet dort das Referat für Gesundheit, Künstliche Intelligenz und Spiritual Care leitet.

Fokus der Veranstaltung war: Wie wird Macht biblisch gedeutet? Was sind pädagogische Aspekte von Macht, z.B. in der Kita? Wie ist der Umgang mit Macht in unserer Kirche – also die theologischen Aspekte?

„Als evKITA ist uns die Perspektive von den Kindern her zu denken sehr vertraut. Kinder erleben in ihrem Kita-Alltag Macht und Ohnmacht (Fachkraft-Kind-Verhältnis, Eltern-Kind-Verhältnis). Die pädagogische Brille tragen wir sozusagen schon. Die theologische Perspektive brachte ein externer Experte ein. So konnten pädagogische und theologische Aspekte miteinander in Beziehung gebracht werden. Dabei ging es weniger um konkrete Antworten, sondern darum, Raum und Zeit zum Innehalten, zum Reflektieren und zum Austausch zu finden,“ so Blendinger.

Folgende Fragen trieben die Teilnehmenden unter anderem um und an:

  • Ist es noch zeitgemäß von einem allmächtigen Gott zu sprechen? Im Glaubensbekenntnis bekennen wir uns zum allmächtigen Gottes – passt das mit unserem Demokratieverständnis zusammen? Mit Partizipation?
  • Wie transparent ist unsere eigene Kirche mit Macht und wie ist der Umgang mit Macht innerhalb unserer Kirche?
  • Wie passen beim Pfarramt Seelsorge und die Rolle des Arbeitgebers (Menschen muss gekündigt werden...) zusammen?

Aus den Diskursrunden konnten einige Impulse „to go“ gewonnen werden, die wir hier mit Ihnen teilen möchten:

  • „Ohnmacht macht müde“
  • „Freiheit und Verantwortung gehören zusammen“
  • „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“
  • „Ermutigen und Ermächtigen“
  • „Gott führt uns aus der Ohnmacht in die Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung“
  • „Gott will ein echtes Gegenüber, keine Marionetten.“
  • „Wir arbeiten im Vorletzten, hier ist alles korrigierbar.“
  • „Gott führt zu Heil, nicht die Politik.“
  • „Vor Gott sind wir alle gleich, so verschieden wir sind.“
  • „Vor Gott gibt es keine Hierarchie.“
  • „Gott schafft die Welt nicht aus dem Nichts, sondern aus einem großen Durcheinander heraus – tohuwabohu“ – Gott schafft Ordnung, um dem Durcheinander zu begegnen.

„Wir danken Herrn Meyer Magister für die großartigen Gedankenanregungen. Theologie mit Pädagogik zu verbinden eröffnet immer wieder neue Denk-, Handlungs- und Fühlräume. Das bereichert uns persönlich und unsere Arbeit in und für den evKITA. Ein positiver Nebeneffekt des Formates ist, dass es die Verbindungen zwischen evangelischen Partner*innen in Bayern stärkt“, so das Fazit von Cornelia Blendinger.

 

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