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evKita-Verband: Mehr Hygiene in den Kitas geht nicht mehr

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Christiane Münderlein, Vorständin Bildung und Soziales bei evKITA forderte in einem Gespräch mit dem epd die Staatsregierung auf, den Kitas die durch die Pandemie entstehenden Mehrkosten zu ersetzen. Lesen Sie hier den epd-Beitrag:

epd-Gesprach: Daniel Staffen-Quandt

Nürnberg (epd). Die Hygiene- und Schutzmaßnahmen in Kitas lassen sich nach Ansicht des Evangelischen Kita-Verbandes (evKITA) in Bayern nicht nach weiter verbessern. Die Mitarbeitenden tragen je nach Schutzstufe den ganzen Tag Masken, es gebe feste Gruppen, und man achte auf Desinfektion und richtiges Händewaschen, sagte Christiane Münderlein, Vorständin Bildung und Soziales beim evKITA, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch. Was weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Kitas sein könnten, wie sie die Regierungschefs von Bund und Ländern planen würden, sei ihr "ein Rätsel".

Münderlein forderte die bayerische Staatsregierung unterdessen dazu auf, den Kitas die durch die Pandemie entstehenden Mehrkosten zu ersetzen. Masken, Desinfektionsmittel und zusätzliche Reinigungen kosteten Geld, das bislang die Träger aus Rücklagen oder aber über zusätzliche Elternumlagen finanzierten. Es gebe mittlerweile schon ein paar Kommunen, die von den Erzieherinnen das Tragen von teuren FFP2-Masken statt eines normalen Mund-Nasen-Schutzes forderten. Die Kosten müssten dann aber auch von kommunaler oder staatlicher Seite übernommen werden, forderte die evKita-Vorständin.

Der Kita-Expertin zufolge hat die Corona-Pandemie dem Sozial- und Bildungsbereich die nötige Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen. "Kitas sind, wie auch Schulen, in dreifacher Hinsicht systemrelevant", sagte Münderlein. Zum einen für die Eltern, die ohne Betreuung ihrer Kinder nicht arbeiten gehen könnten, zum anderen für die Wirtschaft, der sonst die Arbeitskräfte fehlten - und nicht zuletzt auch für die Kinder, die den "Entwicklungs-, Schutz- und Bewegungsraum" der Einrichtungen für ihre Entwicklung benötigten. Sie forderte daher analog zum Pflege- oder Lehrerbonus solch einen Bonus auch für Kita-Mitarbeiter.

Münderlein zeigte sich froh darüber, dass die Politik Kitas und Schulen nun mehr Bedeutung zumesse aIs im März und sie so lange wie nur irgendwie möglich offen halten will. "Sollten sich die Zahlen aber wie in unseren europäischen Nachbarländern entwickeln, bleibt uns nur der Lockdown", ist sie überzeugt. Dann müssten auch Schulen und Kitas wieder für einige Zeit schließen: "Menschenleben zählen immer mehr als Bildungsgerechtigkeit." (00/3646/28.10.2020)

 

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