Die Wochen, in denen Betreuungsverbot besteht können eine lange Zeit werden. „Mir erscheint es wichtig zu sein, immer wieder feste Punkte zu haben, an denen ich selbst Kraft schöpfen kann, an denen ich im Austausch mit anderen stehe oder Verbundenheit mit anderen erlebe“, so Pfarrerin Susanne Menzke, Referentin für Religionspädagogik bei evKITA und beim Religionspädagogischen Zentrum Heilsbronn.
Morgengruß
Unter den vielen spirituellen Angeboten, die die Kirche macht, empfiehlt sie zum Innehalten den täglichen Morgengruß: https://theologischepraxis.com/. Diese Kurzandachten sind eigentlich für Schüler*innen gemacht, sie bieten aber auch Erwachsenen wertvolle Denkanstöße.
„So ein kurzer digitaler Morgengruß per Mail, Powerpoint, Videokonferenz oder auch übers Telefon kann auch für unsere Kita-Kinder ein wertvoller Moment am Tag sein. Schicken Sie z.B. den Kindern einen täglichen Gruß mit einem Element aus dem gewohnten Morgenkreis! Ein Gedanke, eine ganz einfache Idee zu einem Lied, einer Geschichte oder ein Gebet ist ein guter Einstieg in den Tag und eine Möglichkeit, in Kontakt zu bleiben.“ schlägt Menzke vor.
Gedanken zu einem Lied sind es auch, die die Pfarrerin gerade jetzt in der Passionszeit beschäftigen. Schon immer, so sagt sie, war eines ihrer Lieblingslieder das Lied „All eure Sorgen“ (EG 631) Für alle, die es nicht kennen z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=mIPkdxuf4Ec .
Sie sagt dazu: „Wie gut ist es gerade jetzt zu wissen: Wir haben in Jesus einen Gott, der mit uns durch schwere Zeiten geht und der uns in schweren Zeiten trägt, bei dem unsere Sorgen, unsere Zwänge, Klagen, Freude und Fragen sein dürfen und getragen sind. Das ist eine Botschaft, die auch Kinder verstehen: Gott lässt uns nicht allein. Er weiß, wie es uns geht und wir können ihm erzählen, was uns beschäftigt…“
Für den Alltag hat Susanne Menzke eine einfache praktische Anregung – für Kinder und für Erwachsene: „Wenn die Glocken läuten nehmen wir uns miteinander einen Moment Zeit um zu beten um Gott zu erzählen, was uns beschäftigt. Das Gebet könnte beginnen: Gott, heute möchte ich dir erzählen… und könnte enden mit: Danke, dass du mit deiner Liebe und deiner guten Kraft für uns da bist. Amen.“ Natürlich, so die Pfarrerin, könne so ein Gebet nicht nur zum Glockenläuten, sondern zu jedem Augenblick am Tag gesprochen werden.
Lichtblicke
„Und weil Gott da ist und uns auch in schwierigen Zeiten … trägt, gibt es Lichtblicke:
Angst, Langeweile, Einsamkeit, Traurigkeit … werden nicht das letzte Wort behalten.“
Diese Lichtblicke können Kinder und Erwachsene sichtbar und erlebbar machen, meint Menzke.
Hierzu eine praktische Anregung:
„Sammelt am Tag Lichtblicke:
immer, wenn ihr etwas Schönes erlebt habt,
sucht euch einen Gegenstand, der euch daran erinnert.
Am Ende des Tages könnt ihr ein Foto davon an die Kita schicken –
damit sie die Lichtblicke in einer Sonnen-Collage… zusammenstellen kann.
(Das könnte dann später ein schönes Osterbild werden) oder man kann diese Lichtblicke auch verschenken.“
Pfarrerin Susanne Menzke gibt Ihnen noch einen Segen mit:
„Gott gebe euch wache Augen des Herzens,
seine Liebe lebe in euch.
Lebt mit dem Vertrauen:
Gott für uns da -
für Große und Kleine
in Sorgen, Angst, Trauer und Freude.
Sein Segen begleitet uns,
sein Licht leuchtet in die Dunkelheit,
seine Liebe verbindet uns miteinander,
seine gute Kraft ermutigt uns auf unseren Wegen.
So segne und behüte uns der allmächtige und liebende Gott.“