"Wir haben schnell reagiert und an dem Wochenende vor den Kita-Betretungsverboten, zusammen mit unserem Träger, einen Plan entwickelt, wie wir in diesen Zeiten für unsere Kinder und deren Eltern da sein können, aber auch, wie wir das Team gut koordinieren. Meine Mitarbeiterinnen sind von Anfang an hochmotiviert und lassen sich viel einfallen, um unter den schwierigen Bedingungen die Kinder und deren Eltern so gut es geht zu unterstützen."
Katharina Hübner, Kita-Leitung des Evangelischen Kinderhauses Arche Noah in München/Perlach,und ihre 24 Mitarbeiterinnen, haben sich gut organisiert. Die Notgruppe für die Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Beufen arbeiten, wird abwechselnd von den Erzieherinnen betreut und Frau Hübner und ihre Stellvertretung sind abwechselnd vormittags in der Kita, um Fragen der Eltern am Telefon und per Mail zu beantworten.
"Normalerweise haben wir in der Einrichtung 4 Gruppen: 2 Gruppen für Kinder von 1 bis 3 Jahren und 2 Gruppen für Kinder von 3 bis 6 Jahren. Meine 4 Teams haben sich, nachdem klar war, dass Kita und Schule nicht mehr normal stattfinden werden, hingesetzt und überlegt, wie sie trotzdem den Kontakt zu den Kindern halten können. So gibt es für jede Gruppe einen E-Mailverteiler, über den nahezu täglich die Kinder bzw. deren Etern mit kleinen Basteltipps und anderen Ideen für den Tag versorgt werden. Unsere Vorschulkinder bekommen auch wöchentlich kleine Aufgaben zugeschickt, um am Ball zu bleiben."
Besonders gefragt bei den Kindern ist derzeit allerdings die Entwicklung ihrer Hühnereier. Die hatte man beim Bauern geholt, um diese bis zum Schlüpfen der Küken beobachten zu können. „Eine Kollegin hat die Eier jetzt mit nach Hause genommen und dokumentiert fotografisch jeden Tag, wie der Stand ist. Das geben wir an die Kinder weiter."
Immer wieder betont Frau Hübner das große Engagement ihres Teams, die Solidarität untereinander und die hohe Motivation, mit der alle "anpacken" trotz des Risikos, dem sie ja durch die Notbetreuung auch ausgesetzt sind. Die Ideen und der Optimismus gehen nicht aus.
"Damit die Kinder nicht auf ihr Osternest verzichten müssen, dieses aber per Mail oder per Post schwer zu verschicken ist, haben sich die Mitarbeiterinnen kurzerhand entschlossen, jedem Kind sein Osternestchen persönlich vorbei zu bringen d.h. vor die Tür zu stellen."
Wie es nach Ostern weiter gehen könnte? Was, wenn doch eine Mitarbeiterin krank wird oder ein Kind? Was kommt auf uns zu, wenn die Betretungsverbote verlängert werden? Viele Fragen bleiben derzeit offen, aber Frau Hübner ist optimistisch. Ein Schritt nach dem anderen. Jetzt konzentriert sie sich darauf, wie sie die Eltern mit ihren Fragen und Ängsten bestmöglich unterstützen kann und die Kinder weiterhin den Kontakt zu ihrer Einrichtung nicht verlieren.