„Das Fehlen von Mitarbeitenden führt in einen Teufelskreis, denn die Belastung und Mehrarbeit für die anderen steigt. Auch vor diesem Hintergrund sehen wir die von der Staatsregierung geplante Regelung zu verpflichtenden Sprachtests vor der Einschulung kritisch.“
Diese Regelung befindet sich derzeit in der Verbändeanhörung. Der evKITA befürchtet, dass durch die geplanten Regelungen ein zusätzlicher Verwaltungsaufwand in den Einrichtungen entsteht, der nicht refinanziert wird. „Es ist z.B. geplant, dass Eltern eine Bescheinigung von der Kita bekommen, wenn Ihr Kind keinen Sprachförderbedarf hat. Wir erwarten, dass es mit der formalen Ausstellung der Bescheinigungen nicht getan ist, sondern dass Eltern insbesondere, wenn sie die Bescheinigung nicht erhalten, weil ein Sprachförderbedarf vorliegt, viele Rückfragen an die pädagogischen Fachkräfte haben werden. Damit würden den Kitas weitere Belastungen zugemutet“, so Münderlein.
Darüber hinaus kritisiert der Verband, dass noch keine ausreichend untersuchten Testverfahren an Grundschulen vorliegen und dass auch die Personalkapazitäten an den Grundschulen für die geplanten Tests nicht vorhanden sind. Besonders besorgniserregend sei, dass bei festgestelltem Sprachförderbedarf keine Unterstützung zur Verfügung gestellt wird, denn es fehlt an Kitaplätzen und anderen Unterstützungsmaßnahmen.
„Es wird viel Geld für das Verfahren eingeplant. Dieses Geld wäre sinnvoller angelegt beim Ausbau von Kita-Plätzen oder für zusätzliche Sprachfachkräfte und Sprachfachberatungen in Kitas und Grundschulen“, so das Fazit von Christiane Münderlein.
Aktuell vertritt der evKITA rund 700 Träger. Derzeit bieten evangelische Kitas bayernweit mehr als 110.000 Plätze für Kinder in ca. 1.600 Einrichtungen an. Der evKITA vertritt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, das Diakonische Werk Bayern und seine Mitglieder in allen Fragen, die Tageseinrichtungen und Tagespflege für Kinder betreffen.
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